Notübernahme der CS durch die UBS
Über das Wochenende wurde für die angeschlagene Credit Suisse mit der Übernahme durch die UBS eine Lösung gefunden und ein globaler Grosskonzern geformt.
Die Verhandlungen zwischen Bund, FINMA, Schweizerischer Nationalbank (SNB), Credit Suisse und UBS waren aufwändig, langwierig und wurden hart geführt. Der Übernahmepreis liegt bei CHF 3 Mrd. mit kräftiger flankierender Unterstützung durch die SNB in der Höhe von CHF 200 Mrd. Der Bund spricht eine bedingte Garantie über CHF 9 Mrd. an die UBS aus.
Positiv zu werten ist die Abwendung eines unkontrollierten Konkurses der CS. Operativ wird die Geschäftstätigkeit wie bisher weitergeführt werden können.
Die CS Aktien werden im Verhältnis 22.48 : 1 in UBS Aktien gewandelt. Über Nacht hat die CS das AT1-Kapital (CoCo) in der Höhe von CHF 17 Mrd. abgeschrieben. Allgemein herrscht unter den Anlegern Verunsicherung. Sowohl die AT1-Anleihen anderer Banken als auch die Aktienmärkte in Europa und Asien handeln zurzeit im Minus.
Der Entscheid aus Bern wird von den Zentralbanken in den USA, Grossbritannien und Europa positiv beurteilt. Diese unterstützen den Beschluss und tragen ihrerseits durch weitere Massnahmen zur Stützung des globalen Finanzsystems bei. So stellt die Fed den grossen Zentralbanken tägliche US-Dollar Liquidität durch sogenannte Swap Linien zur Verfügung. Diese beherzten, koordinierten Aktionen sollen die Wogen in den kommenden Tagen glätten und das Finanzsystem stabilisieren. «Don’t fight the Fed and the co-ordinated global central banks». Die ab Mitte Woche anstehenden Treffen der Notenbanken in den USA, Grossbritannien und der Schweiz werden voraussichtlich weitere Unterstützung liefern – verbal und finanziell.
Der Zusammenschluss von CS und UBS führt global zu einem gigantischen Marktteilnehmer. Für die Schweiz hat das kombinierte Unternehmen eine monopolartige Stellung, die noch vor wenigen Jahren als unmöglich gehalten wurde. Die Übernahme wird jedoch einen längeren und grösseren Umbau über die kommenden Jahre mit sich bringen.
Die Ursache für den Niedergang der CS muss nebst dem jahrelangen Missmanagement unter anderem auch der Tatsache zugeschrieben werden, dass die sozialen Medien einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf den Reputationsverlust der CS hatten – analog zum Kollaps der Silicon Valley Bank. Die CS hatte ursprünglich weder Liquiditäts- noch Solvenzprobleme.
Bereits am Wochenende kam von politischer Seite die Forderung nach neuen Regulierungen und strengeren Kontrollen auf.
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